Zen Kokoro – Worte wie eine Alpaka-Weide:
still, weit, zum Verweilen einladend.

Wie der Rauch eines Räucherstäbchens

,das langsam verglüht, lösen sich Gedanken auf, verwehen in der Stille,

und doch hinterlassen sie eine Spur, einen kaum greifbaren Duft im Raum der Erinnerung.
Was bleibt von all dem, was gesagt wurde?
Was bleibt von den Worten, die wie Wellen an den Strand schlagen und
sich sogleich wieder zurückziehen ins Unendliche? Nichts.
Und vielleicht genau darin liegt die Schönheit, die Freiheit, die Stille.


Denn wenn alles vergeht, warum halten wir fest?
Warum suchen wir nach Beständigkeit in einer Welt, die in jedem Moment neu geboren wird?
Die Wolken am Himmel zerfasern, lösen sich auf, werden wiedergeboren, und wir?

Wir träumen von Ewigkeit, während der Boden unter unseren Füßen
nichts anderes kennt als Wandel. Die Bäume lassen ihre Blätter fallen,
die Flüsse tragen ihre Tropfen dem Meer entgegen, der Mond kommt und geht

– und wir, mitten in diesem Tanz, tun so, als gäbe es ein Zentrum, das sich nicht bewegt.

Aber vielleicht ist das Zentrum nicht ein fester Punkt, sondern ein innerer Raum,
eine Stille, die nicht vergeht, weil sie nie gekommen ist. Vielleicht ist das, was wir suchen,
nicht in den äußeren Dingen zu finden, nicht in den Formen, die wir bewundern,
nicht in den Strukturen, die wir erbauen, sondern in dem, was schon immer da war, bevor wir es suchten.

Vielleicht ist es das Licht, das zwischen den Dingen fließt, die Leere, die mehr ist als Nichts,
der Hauch, der alles durchdringt und sich doch an nichts bindet.

Wenn ich die Welt betrachte, sehe ich sie sich auflösen. Alles, was einst stabil erschien,
zerfällt mit leiser Selbstverständlichkeit. Die Sterne, einst verlässliche Lichter,
sind sie wirklich ferne Sonnen oder nur Risse in einem Schleier, durch den wir blicken?

Die Wolken, sind sie Boten des Wetters oder künstliche Schleier,
erschaffen von unsichtbaren Händen? Die Sonne, ist sie wirklich eine brennende Kugel in
unendlicher Weite, oder nur eine Lampe, aufgehängt über einer Welt,

die mehr Illusion ist als Wirklichkeit?
Und wenn alles nur ein Kunstprodukt ist, eine Bühne, ein Mandala,

das gezeichnet wird, nur um es wieder zu verwischen – was bleibt dann?

Vielleicht bleibt das Lauschen. Das stille Beobachten, ohne Urteil, ohne Greifen, ohne Widerstand.
Vielleicht bleibt das bewusste Verwehen, das sanfte Sich-Überlassen an den Wind.
So wie tibetische Mönche ihre Mandalas erschaffen, mit endloser Hingabe,
nur um sie später hinwegzufegen, weil alles, was erschaffen wird, dazu bestimmt ist,
 zu vergehen. Und genau darin liegt eine Freiheit, die so tief ist,

dass sie fast erschreckt – denn wenn nichts bleibt, gibt es nichts zu verlieren.

Und doch atme ich. Und doch lache ich. Und doch spüre ich das Licht
in meinem Herzen, das nicht verglüht, auch wenn alles andere vergeht.
Vielleicht sind wir wirklich nur winzige Partikel in einem unendlichen Wesen,

winzige Funken eines großen Lichts, das uns trägt, lenkt, ruft.
Vielleicht ist es das, was mich hält – nicht die äußeren Dinge,

nicht die Formen, nicht die Konzepte, sondern dieses leise Wissen,
dass ich, auch wenn ich mich auflöse, nicht verloren gehe.

Denn wie könnte Licht verschwinden? Es wandelt sich nur, wird zur Flamme,
zum Schein, zum Strahlen, das alles durchdringt.


Und wenn ich in die Weite blicke, in das Grün der Wiesen,
in das tiefe Blau des Nachthimmels, wenn ich den sanften Atem der Alpakas höre,
die gedankenverloren durch die Landschaft ziehen, dann spüre ich,

dass es keinen Grund gibt, zu bleiben, keinen Grund gibt, zu gehen
– denn in Wahrheit bin ich nie wirklich gekommen und werde auch nie wirklich fort sein.
Ich bin einfach da. Wie der Rauch, der steigt, tanzt, sich auflöst

– und doch für einen Moment die Luft mit seiner Essenz füllt.

Vielleicht ist das genug.
Grüße von der Alpakaweide

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